Alicia Louisot

Steine fliegen nicht

Vor etwa drei Jahren kam es in der Welt zu klimatischen Veränderungen. Die Temperatur des Meeres ging stark zurück. Es folgte das Massensterben weichtierartiger Zellen. Nach deren Ableben sanken sie auf den Grund des Meeres nieder, um von Sand überlagert zu werden.
Auf diese Weise wurde der Verwesungsprozess verhindert. Innerhalb dieser natürlichen Konservierung entstand ein fossiliertes, zu Stein gewordenes Innenskelett einer ausgestorbenen Einheit. Unverwesliche Hartteile sind somit das Einzige, das als Zeugnis vergangenen Lebens erhalten bleibt. Ein vollständiger Fund, bei dem auch die Weichtteile konserviert wurden, ist bis heute ungeschehen. Wachstumsschichten, ähnlich den Jahresringen der Bäume, zeigen, dass die knorpelartige Masse wohl 54 Jahre alt gewesen sein muss: Ein Wesen der Vorzeit, das nun als Hinterlassenschaft einer einstigen Meeresbedeckung gedeutet werden kann.
Die organischen Verbindungen wurden durch mineralische Substanzen ersetzt, um so, begraben im Sand noch lange unentdeckt zu bleiben.

Hunger of the Pine

Sleeplessly embracing
Butterflies and needles
Line my seamed-up join
Encased in case I need it
In my stomach, for my heart
Chain mail

Hunger of the pine
alt-J

Vita

Alicia Louisot, 1992 in Garmisch-Partenkirchen geboren, zog es 2013 in die Kunstmetropole Berlin, um ihrer Leidenschaft für Fotografie zu folgen. Hier lässt sie sich von der Atmosphäre und Vielseitigkeit der Stadt inspirieren. Alicia Louisot studierte 2014-2018 an der Neuen Schule für Fotografie Berlin.